Geschichte
Ihr Bestatter seit 1925


Ursina Neuhaus und Andreas Schwarz, Allgemeine Bestattungs AG
Liebe Leserinnen und Leser,
100 Jahre Allgemeine Bestattungs AG: Ein denkwürdiges Jubiläum, welches in der heutigen Zeit alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Es erfüllt uns mit tiefer Freude und grossem Stolz, Teil dieser hundertjährigen Geschichte und Unternehmung zu sein.
Anlässlich unseres Jubiläums nehmen wir Sie gerne mit auf eine kleine Zeitreise. Eine Zeitreise durch die Geschichte der Allgemeinen Bestattungs AG, welche zugleich auch eine Geschichte des örtlichen Bestattungswesens ist. In den kommenden Monaten werden wir dazu regelmässig kurze Berichte zu wichtigen Meilensteinen unserer Geschichte publizieren.
Die Recherchen, die wir angestellt haben, führten uns immer wieder vor Augen, dass wir in einem Beruf arbeiten, welcher unsere Gesellschaft und Kultur auf einzigartige Weise widerspiegelt.
Obwohl der Wandel der Zeit viel Neues mit sich brachte, vieles erleichterte und anderes ein wenig erschwerte, wurde uns bewusst, dass unsere Werte – nämlich bestmöglich für die Trauerfamilien da zu sein und die Verstorbenen mit gebührendem Respekt und Feingefühl zu hüten – die Jahre und Jahrzehnte überdauert haben.
Wir sind überzeugt, dass es von grossem Wert ist, die Geschichte zu ehren, sie als unser Fundament zu pflegen und stetig weiterzuentwickeln, um auch nach 100 Jahren für Sie da sein zu können.
Eine Reise durch die Zeit: Teil 2
Bevor alles begann
Schon vor 100 Jahren, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wurden Themen wie Tod und Abschied gerne aus dem sichtbaren Alltag verdrängt, wodurch es heute durchaus anspruchsvoll ist, einen vertieften Einblick in das Bestattungswesen vor 100 Jahren zu erhalten.
Aus heutiger Sicht ist die Rolle des Bestatters und der Bestatterin wohl kaum wegzudenken. Doch dies war nicht immer so.
Um zu verstehen, unter welchen Bedingungen sich Bestattungsunternehmen überhaupt etablieren konnten, lohnt es sich, unseren Blick auf die Zeit vor der Entstehung der Allgemeinen Bestattungs AG zu richten. So kontaktierten wir verschiedenste Personen und Institutionen in der Region, welche sich mit der Geschichte von Thun und insbesondere dem Bestattungswesen auseinandersetzen. Viel konnten wir auch in Erfahrung bringen, indem wir alte Zeitungsarchive durchforsteten. Aus den verschiedenen Perspektiven konnten wir ein Gesamtbild der damaligen Ausgangslage zusammensetzen.
So beginnen wir in der Zeit des ersten Weltkrieges (1914-1918): Obwohl die Schweiz nicht direkt beteiligt war, waren die Auswirkungen auch hierzulande verheerend. Da die Behörden davon ausgegangen sind, dass der Krieg nur von kurzer Dauer sein würde, wurden erst zu späte oder ungeeignete Massnahmen zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung und Kohle ergriffen. Ab 1916 waren die Ressourcen dann erschöpft oder nur noch sehr spärlich vorhanden. Die sowieso schon von Entbehrungen geprägte Lage wurde durch einen klimabedingten Ernteausfall zu einer lebensbedrohlichen. Ab Jahresende 1917 litten die meisten an Hunger und Unterernährung. Nur ein Jahr später, im Jahr 1918, traf die erste Welle der Spanischen Grippe auch die Schweiz. Tod, Trauer und Verlust waren daher immer präsent.
Typischerweise waren die Aufgaben rund um eine Bestattung zu dieser Zeit auf viele verschiedene Personen aufgeteilt:
Die Leichenfrauen waren für das Waschen und Herrichten der Verstorbenen zuständig, sofern dies nicht von den Angehörigen selbst übernommen wurde.
Mit dem örtlichen Pfarrer wurde der Termin für Begräbnis und Trauergottesdienst vereinbart und eine persönliche Abschiedsfeier gestaltet. Der Schreiner fertigte in wenigen Tagen einen passenden Sarg und half, die verstorbene Person einzubetten.
Die Totengräber wurden über Datum und Grösse des Sarges informiert und beauftragt, das Grab vorzubereiten. Leichenbitter/innen waren zuständig für die Verkündung des Todesfalls, die Einladung zur Abschiedsnahme und die Trauerfeier.
Zu unserer Überraschung waren bereits ab ca. 1920 sehr viele Todesanzeigen im Tagblatt der Stadt Thun zu lesen; auf die Leichenbitter/innen wurde jedoch nicht verzichtet.
Die Fuhrmänner oder Kutscher übernahmen den Transport der verstorbenen Person vom Sterbeort zur Leichenhalle beziehungsweise auf den Friedhof.
Wenn das Gelände unzugänglich war, wurde der Sarg häufig auf den Schultern getragen oder mit einem speziell dafür vorgesehenen Leiterwagen transportiert.
Die ganze Koordination musste dabei die Trauerfamilie in der Regel selbst übernehmen.
Das Bedürfnis nach ganzheitlicher Unterstützung im Trauerfall war gegeben und der Gründung des ersten Bestattungsunternehmens in der Region stand nichts mehr im Wege.
Doch dazu mehr im nächsten Teil.

Leichenzug Anfang 20. Jahrhundert

Am Rathausplatz, direkt neben der Stadtpolizei, wurde damals ein zusätzliches Schaufenster eingerichtet.
Eine Reise durch die Zeit: Teil 3
Die Anfänge der Allgemeinen Bestattungs AG
Im letzten Teil unserer Reportage berichteten wir über die Gegebenheiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, welche dazu führten, dass sich unser Bestattungsinstitut überhaupt etablieren konnte.
Am 16. Oktober 1925 war es dann soweit: Als Pionierin dieser Zeit eröffnete Rosa Thomi-Bürki die Filiale der « Allgemeinen Bestattungs AG Thun » an der Berntorgasse 12.
Die Allgemeine Bestattungs AG war das erste Bestattungsunternehmen im Berner Oberland und wurde bald zu einer gefragten Institution. Der Hauptsitz der Organisation lag in Lausanne, wo diese unter dem Namen « Pompes Funèbres Générales SA » von zwei Sarghändlern und einem Leichentransportunternehmen gegründet worden war. Rosa Thomi-Bürki leitete die Filiale in Thun eigenständig, unterstützt durch die bereits bestehende Niederlassung in Bern.
Dieses Unternehmen bot erstmals einen umfassenden Bestattungsdienst, welcher die Koordination aller Beteiligten übernahm und viele Aufgaben selbst ausführte. Dies stellte für die Trauerfamilien eine grosse Entlastung dar, da sie sich besser auf den Abschied von ihren Angehörigen konzentrieren und Trost spenden konnten.
Rosa Thomi-Bürkis Aufgabenbereich umfasste – laut verschiedenen Quellen – das Waschen und Ankleiden der Verstorbenen, die Bereitstellung des Sarges, die Verkündung des Todesfalls und die Organisation des Transports in Absprache mit Pfarrern und Totengräbern.
Ihre Arbeit war damals wie heute eine würdevolle und herausfordernde Aufgabe. Der Faden, den sie zu ihrer Zeit gesponnen hat, reisst bis heute nicht ab und verbindet die Tradition mit der Gegenwart.
Dienstleistungen

x
Persönliches Trauergespräch

x
Dokumente und Organisation

x
Drucksachen

x
Überführung

x
Blumen und Dekorationen